Abschied von der Normalbiografie (Juni 2008)

Die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage unter 18 bis 34 Jahre alten Berufseinsteigern belegen: Der "normale Erwerbsverlauf" mit direktem Eintritt in eine unbefristete Vollzeitanstellung ist die Ausnahme. Dies gilt zunehmend auch für Personen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung.

Die Studie "Anforderungen an den Berufseinstieg aus Sicht der jungen Generation" der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) und des Bundesarbeitsministeriums (BMAS) beleuchtet retrospektiv den Übergang an der Zweiten Schwelle, also den Einstieg in das Erwerbsleben nach Abschluss einer Ausbildung oder eines Studiums.

Hier zeigt sich, dass

  • nur 30 Prozent der Personen mit mindestens einer beruflichen Ausbildung nahtlos zu einer unbefristeten Vollzeitstelle gelangen;
  • die erste Phase der Erwerbstätigkeit bei fast jeder zweiten Person durch verschiedene Brüche und Wechsel geprägt ist;
  • 13 Prozent dabei ausschließlich Phasen von Arbeitslosigkeit und atypischen Beschäftigungsverhältnissen kennengelernt haben;
  • besonders junge Frauen oft mit unsicheren Beschäftigungsverhältnissen konfrontiert sind;
  • Absolventen einer rein schulischen Berufsausbildung das größte Risiko einer instabilen Integration in das Berufsleben tragen.

So gelingt vielen der Berufseinstieg nur auf Umwegen.
Ein Viertel der 18 bis 34-jährigen bleibt sogar ganz in diesem Übergang stecken. Sie wechseln von befristeten Arbeitsverhältnissen, Leiharbeit, Praktika, unfreiwilliger Teilzeit oder Freiberuflichkeit in Arbeitslosigkeit und umgekehrt.

Forschungsbericht: Was ist gute Arbeit?
www.bmas.de/coremedia/generator/26142/f375__forschungsbericht.htm

Dieser Text ist entnommen dem GPC-Newsletter, dieser wird herausgegeben vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB).

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