Konzept „Vertiefte Berufswahlorientierung“ an Schulen
(Oktober 2005)

Ziel: 
Ziel des Konzeptes ist es, ein im Kreis Soest übergreifendes Berufswahlorientierungsangebot aufzubauen, an dem die Schülerinnen und Schüler der Klassen 8 bis 10 vordringlich der Haupt- und Sonderschulen und der Gesamtschulen kontinuierlich teilnehmen sollen.

Anhand eines Berufswahlpasses werden die einzelnen Aktivitäten eines jeden Schülers/ einer jeden Schülerin bzgl. der Berufswahl systematisch dokumentiert. Am Ende der Berufsorientierungsreihe sollte jeder Jugendliche seine individuellen Fähigkeiten und Interessen kennen und benennen können, berufspraktische Erfahrungen gesammelt haben und einen eigenen realistischen Berufswegplan erstellt haben.

Ein weiteres Ergebnis des Berufswahlangebots sollte sein, dass die Jugendlichen Kompetenzen erlangen, die ihnen selbständiges und zielorientiertes Handeln ermöglichen. Der Umgang mit Medien (Zeitung, Internet, Literatur zur Berufswahl) soll eingeübt werden.

An der Konzeption sind vier Träger im Kreis Soest beteiligt, daher bietet sich eine Einteilung in vier Regionen an:

  • INITEC gGmbH für den Bereich Lippstadt, Warstein, Geseke
  • Berufsbildungszentrum Hellweg e.V. für den Bereich Soest
  • Sen e.V. für den Bereich Soest
  • Kolping Bildungszentrum für den Bereich Werl, Wickede

Angebote zur Berufswahlorientierung:

  1. Die Einführung des Berufswahlpasses an allen teilnehmenden Schulen.
  2. Zur Potenzialanalyse wird der GEVA-Berufstest „Welcher Beruf passt zu mir?“ eingesetzt. Aus den angegebenen Interessen und der Selbsteinschätzung der Testteilnehmer sowie den Ergebnissen des Leistungsteils wird ein persönliches Profil erstellt und mit den Anforderungsprofilen der Ausbildungsberufe abgeglichen. Im weiteren wird ein Stärken-Schwächen-Profil erstellt. Die zurückgemeldeten Stärken sind oft eine positive Überraschung oder Bestätigung der eigenen Einschätzung.
  3. Bei dem Praxisanteil in den eigenen Werkstätten der Träger wird ein Ausbildungsalltag erlebt und in den entsprechenden Gewerken ein Produkt erstellt. Den Schülerinnen und Schülern wird hier die Gelegenheit zur praktischen Ausübung berufstypischer Tätigkeiten gegeben.
  4. Bei den Übungen zur Schlüsselqualifikationen werden Persönlichkeitsmerkmale wie „Leistungsbereitschaft/Motivation, Belastbarkeit, Gewissenhaftigkeit/Sorgfalt, Flexibilität, Kreativität, Teamfähigkeit/Anpassung/Durchsetzung/Kontakte „ erlebbar“ gemacht. Die Übungen beinhalten konkrete Aufgaben (z.B. zum Thema „Teamfähigkeit“), bei denen die Lösungen nur gelingen, wenn alle Teilnehmer gemeinsam und ausdauernd mitarbeiten.
  5. Die bestehenden Betriebskontakte der Einrichtung werden genutzt, um den Schülerinnen und Schülern eine möglichst realistische Erfahrung mit der Arbeitswelt zu ermöglichen, z.B. können gezielte Informationen aus den Betrieben mit Hilfe eines vorbereiteten Interviews eingeholt werden. Es sind auch Betriebsbesichtigungen möglich.
  6. In dem Modul Bewerbung/Vorstellungsgespräche wird unter anderem mit Rollenspielen gearbeitet, die mit Video aufgezeichnet werden. Ebenso werden Empfehlungen aus einschlägiger Literatur wie Hesse/Schrader „Bewerbungshandbuch“, „Das 1x1 der erfolgreichen Bewerbung“, „Handbuch Vorstellungsgespräch“ mit verarbeitet und weitergegeben.

Neben der Durchführung der Module, die in Absprache mit der Schule flexibel gestaltbar sind, bietet jeder Träger den Schülerinnen und Schülern weitergehende Hilfen an bzw. leitet sie an entsprechende Institutionen weiter oder gibt Informationen weiter; z.B. Berufsberatung der Arbeitsagentur, Ausbildungsberatern der Kammern, Jugendberatungsstelle Übergangschule - Berufe INI e.V., Betriebsadressen, Termine Berufsmessen, etc.

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